Muldimodales Familienzentriertes Stressmanagement
„Und dann braucht man auch noch Zeit, um einfach dazusitzen und vor sich hin zu gucken.“ | Astrid Lindgren
Familie ist ein Ort vertrauter Beziehungen. Ein Rückzugs- und Erholungsort, um den von außen gestellten Ansprüchen immer wieder von Neuem gewachsen zu sein. Hier möchte ich ganz Mensch sein dürfen und mich „so wie ich bin“ angenommen fühlen. Das ist sehr wichtig für Kinder, dass sie so sein dürfen, wie sie sind. Die Basis dafür sind verlässliche Beziehungen zu Erwachsenen, die seelische Zuwendung und Rückhalt geben. Das stärkt für das gesamte Leben. Das Gefühl: Es ist jemand für mich da, komme, was da wolle.
Die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. In den meisten Fällen ist die Erziehung von einem partnerschaftlichen Miteinander, einer individuellen Förderung des Kindes und zunehmenden Mitbestimmung der Kinder geprägt. Die Herausforderung besteht für viele Eltern darin, eine gesunde Balance zwischen Grenzen-Setzen und Freiheit-Lassen zu entwickeln. Gleichzeitig sind die Anforderungen an Kinder zu „funktionieren“ sehr viel größer geworden. Zeit für wirklich freies Spiel und freilassende Entwicklung wird knapper. Die Eltern stehen selbst unter Druck, so dass es ihnen schwer fällt, ihr Kind wirklich Kind sein zu lassen. Gerade kleine Kinder erleben seelisch unmittelbar mit, was wir Erwachsene erleben – auch unseren Stress.
Stress zu empfinden ist aus evolutionsgeschichtlicher und -biologischer Sicht ein wichtiger Baustein menschlicher Entwicklung. In Stresssituationen wird die Ausschüttung der Hormone Adrenalin und Cortisol veranlasst, das versetzt den gesamten Körper in eine Art Alarmzustand. Doch das alleinige Vorkommen von körperwirksamen Stresssymptomen ist nicht ausreichend, um seine Qualität zu bestimmen. Ab wann wird Stress destruktiv und für das Kind, die Eltern und die Familie ungesund?
Stressprävention innerhalb von Familien zu etablieren, ermöglicht nachhaltiges Gesundheitsverhalten schon möglichst früh zu fördern: kindgerechtes Aufwachsen und eine gelungene Beziehung sind das beste „Vitamin“ gegen Stress. Um der zunehmenden Anzahl stressbedingter Krankheiten nachhaltig entgegenzuwirken bedarf es der Aktivierung multimodaler Stressbewältigungsressourcen. Familiäres Stressmanagement kann helfen, Krisen und Herausforderungen im Alltag gelassener zu bewältigen. Eine gute Stressbewältigungskompetenz gilt als zentraler Faktor seelischer Gesundheit.
In den erfahrungs- und erlebnisorientierten Workshops könnt ihr euch mit anderen Eltern vernetzen. Dieser Austausch miteinander ist sehr wichtig und bringt oftmals viel mehr als der x-te Ratgeber. In diesen Kursen wird ein vertrauter Raum geschaffen, in den ihr eingeladen seid, mit ganzem Leib und Seele, mit allen Schwächen und Stärken, einzutreten. Dann lassen sich die Krisen und Herausforderungen einer sich ständig verändernden Lebenswelt am besten bewältigen.
Mit dem Fokus auf familiäre sowie partnerschaftliche Ressourcen werden wir Möglichkeiten der Prävention von Familien-, Erziehungs- und Beziehungsstress aufzeigen – allgemein und ganz individuell.
Was hat euer Kind und habt ihr als Familie an Ressourcen? Wie könnt ihr euer Kind in seiner Entwicklung begleiten, ohne euch selbst in den Emotionen des Kindes zu verlieren? Wie gelingt eine Balance zwischen Grenzen-Setzen und Freiheit-Lassen? Wie entwickelt mein Kind ein gutes Selbstwertgefühl? Wie viel Achtsamkeit kann den unterschiedlichen Rollen und ihrer unterschiedlichen Bedürftigkeit geschenkt werden? Wo habt ihr Raum ohne Erwartungs- und Leistungsdruck?
Wir wollen euch als Eltern entlasten und euch Mut machen, auch zu Fehlern und Unvollkommenheit zu stehen. Denn wir glauben daran, dass die hinreichend guten Eltern die besten Garanten für eine sichere Bindungsentwicklung sind.
Multimodales familienzentriertes Stressmanagement® ist vom Familienforum Havelhöhe in Berlin entwickelt worden und ein von der zentralen Prüfstelle für Prävention zertifiziertes Präventionskonzept nach § 20 SGB V. Kosten für zertifizierte Präventionskurse werden von den gesetzlichen Krankenkassen zwischen 50% und 100% pro Workshop erstattet. Auskünfte über die Höhe der Erstattung erteilt eure Krankenkasse.